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Die Blutgruppendiät

Die Blutgruppendiät
Wie der Name schon sagt, geht es bei dieser Ernährungsform um die Blutgruppen. Verfechter der Blutgruppendiät behaupten, dass sich Menschen evolutionär bedingt aufgrund ihrer Blutgruppen unterschiedlich ernähren sollten. Es existieren zeitliche Entstehungsphasen der Blutgruppen, in denen sich die Menschen durch die herrschenden äußeren Umstände auf bestimmte Art und Weise ernähren mussten. Nimmst du nun Nahrung zu dir, die laut Blutgruppendiät nicht zu den natürlichen Vorgaben deiner Blutgruppe passen, kann das zu Unwohlsein, Übergewicht oder sogar Krankheiten führen. Der folgende Artikel soll dir Aufschluss über Blutgruppendiät verschaffen. Vielleicht erkennst du dich vom Ernährungstyp wieder und probierst eine Nahrungsumstellung einfach mal aus.

Was sind Blutgruppen

Die Zusammensetzung der Oberflächenmembran roter Blutkörperchen bildet die Unterscheidungsgrundlage der jeweiligen Blutgruppe. Diese Außenhaut lässt sich durch eine Mixtur verschiedener Glykolipide oder Proteine, so genannter Antigene, differenzieren. Gegen alle dem Körper fehlenden Antigene bildet der menschliche Organismus Antikörper.

Blut konnte durch die Klassifizierung in verschiedene Blutgruppensysteme eingeteilt werden. Insgesamt existieren 43 Blutgruppensysteme, wobei dem AB0-System und dem Rhesussystem aufgrund ihrer Bedeutung bei Bluttransfusionen oder Organtransplantationen die größte Bedeutung zukommen. Die Blutgruppe wird genetisch vererbt.

Begründer Peter J. d’Adamo

Peter J. d’Adamo wurde 1956 in New York geboren. Er war Arzt und erforschte über 25 Jahre, wie zuvor schon sein Vater, die Zusammenhänge zwischen der vom Menschen zu präferierenden Ernährungsweise, die durch die bestehende Blutgruppe vorgegeben ist und seiner Gesundheit. 2007 stellte er seine Erkenntnisse über die von ihm unterschiedenen Genotypen der Allgemeinheit zur Verfügung. Seine Forschungsergebnisse basieren auf den Grundlagen der Epigenetik. D’Adamo postuliert, dass mit der Einhaltung der Vorgaben beste Gesundheit erreicht wird, ebenso wie Gewichtsverlust und Regeneration.

Ernährungstyp Blutgruppe 0

Laut dem Wissenschaftler d’Adamo ist die Blutgruppe 0 die älteste Blutgruppe, die anscheinend bereits seit 40.000 existiert. Sie entstand, als sich die Menschen noch durch Jagen und Sammeln ernährten. Menschen mit Blutgruppe 0 tun körperliche Aktivitäten mit viel Bewegung sehr gut. Sie sollten täglich Fleisch verzehren, jedoch auf Getreide und Milchprodukte verzichten. Der Hauptgrund für deren Gewichtszunahme wäre das Gluten in Weizenprodukten.

Typ 0 ist aus der Natur heraus intolerant gegenüber vielen Nahrungsmitteln und Umwelteinflüssen. Sie sind besonders anfällig für Asthma, Heuschnupfen und andere Allergien.

Ernährungstyp Blutgruppe A

Die nächste Blutgruppe, die im Lauf der Menschheitsgeschichte entstanden sein soll, ist die Blutgruppe A. Ihr Alter schätzt d’Adamo auf 15.000 – 20.000 Jahre. Zu dieser Zeit siedelten sich die Menschen dauerhaft an und begannen mit der Bewirtschaftung des Bodens durch Ackerbau. Ihnen empfiehlt der Mediziner eine betont vegetarische Ernährung mit wenig Fisch und Fleisch, dafür gerne Getreide und Hülsenfrüchte, aber nur vereinzelten Milchprodukten. Menschen mit Blutgruppe A sind eher sensibel und sollten daher zentrierende Sportarten wie Thai Chi oder Yoga ausführen.

Typ A trägt ein erhöhtes Risiko für Krebsleiden und Herz-Kreislauf-Erkrankungen in sich. Außerdem neigt er verstärkt zu Diabetes.

Ernährungstyp Blutgruppe B

Vor 10.000 bis 15.000 Jahren entstand in den Himalaya Regionen der nächste Blutgruppentyp B. Viehzucht und die Ernährung mit tierischen Produkten waren ebenso verbreitet wie der Konsum von Obst und Gemüse. Von daher kann dieser Ernährungstyp gut und gerne die vielen unterschiedlichen Nahrungsmittel konsumieren. Ihm empfiehlt d’Adamo als einzigem ausdrücklich den Verzehr von Milchprodukten. Getreide und Hülsenfrüchte sollten allerdings gemieden werden. Weiterhin wird Typ B moderate Bewegung wie Wandern, Radfahren, Joggen oder Schwimmen empfohlen.

Typ B hat eine hohe Allergieschwelle und reagiert, falls überhaupt, eher sanft auf Antigene. Er ist anfällig für Autoimmunkrankheiten wie das Chronic Fatigue Syndrom, Lupus oder Multiple Sklerose. Es kann auch bei diesem Typ verstärkt zu Diabetes kommen.

Ernährungstyp Blutgruppe AB

Dieser Blutgruppentyp ist erst ca. 1000 Jahre alt und insgesamt der komplexeste. Er entstand durch eine Vermischung von mongolischen Viehhirten und Ackerbauern. Demzufolge passt eine Kombination beider Ernährungsempfehlungen sowohl für Typ A als auch für Typ B zu ihnen. D’Adamo empfiehlt diesen Menschen viel Obst und Gemüse, in Maßen Fleisch und Fisch, bestimmte Hülsenfrüchte sind erlaubt. Von Milch, Milchprodukten und Weizen rät er hingegen ganz ab. Auch eine gemischte Bewegungsform, wie unter A und B erfasst, wird als Sport empfohlen.

Dieser Typ hat die wenigsten gesundheitlichen Probleme mit Allergien, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs.

Kritik

Von Ernährungswissenschaftlern wird vor allem eine gewisse Einseitigkeit in der Ernährung bemängelt, da man ja laut der entsprechenden Blutgruppe kein Getreide, keine Milchprodukte oder kein Fleisch essen sollte. Auch fehlen den Wissenschaftlern die entsprechenden Beweise für all die aufgeführten Thesen d’Adamos. Die von ihm veröffentlichten Erfolgsstorys wurden bisher nicht durch unabhängige Studien bewiesen. Sowohl die DGE = Deutsche Gesellschaft für Ernährung, Stiftung Warentest und die Britische Organisation von Ernährungswissenschaftlern üben deutliche Kritik an der Blutgruppendiät. Letztere wählte diese Ernährungsform sogar unter die Top 5 der Diäten, die es zu vermeiden gilt.

Fazit

Zu Beginn liest sich der Einstieg zur Blutgruppendiät sehr verständlich und nachvollziehbar. Leider lassen sich keine unabhängigen Forschungsergebnisse zu dieser Ernährungsform finden. Gleichzeitig taucht die Frage auf, warum dem so ist. Schließlich hätten ambitionierte Wissenschaftler auch die Möglichkeit gehabt, das Gegenteil zu beweisen.

Am einfachsten für dich als Interessierten ist es wahrscheinlich, die bereitgestellten Informationen über die verschiedenen Typen einfach mit dir selbst, deiner Blutgruppe und deinen Erfahrungen abzugleichen. Vielleicht entdeckst du Übereinstimmungen. Auch hält dich nichts davon ab, die Tipps eine gewisse Zeit lang auszuprobieren und zu reflektieren, wie es dir damit geht.

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